Eine Katze mit langem Fell sitzt auf dem Tisch neben einem Glas und einer Karaffe Milch.Eine Katze mit langem Fell sitzt auf dem Tisch neben einem Glas und einer Karaffe Milch.

Die 6 größten Irrtümer bei der Katzenfütterung

Artgerechte Katzenernährung ist ein komplexes Thema. Immer mehr Katzenbesitzer beschäftigen sich heute intensiv damit und wissen, was ihre Katze für ein langes und gesundes Leben braucht. Dennoch halten sich manche vermeintlichen Weisheiten hartnäckig. Wir haben die sechs größten Irrtümer bei der Katzenfütterung zusammengefasst und erklären dir, warum du die folgenden Aussagen nicht ernst nehmen solltest: 

Irrtum 1: „Katzen brauchen Milch!“

Das Bild, dass Katzen Milch trinken, hält sich bis heute in unseren Köpfen. Es stammt aus der Zeit, in der Katzen vorwiegend auf Bauernhöfen zu finden waren und dort neben der Mäusejagd mit dem versorgt wurden, was eben da war. Heute wissen wir, dass Katzen Milch nicht nur nicht brauchen, sondern gar nicht vertragen: Da Katzen, sobald sie keine Muttermilch mehr erhalten, das Enzym Laktase nicht mehr produzieren, können sie den Milchzucker Laktose nicht verwerten. Trinken Katzen dann noch Milch, macht ihnen das vor allem eines: Bauchschmerzen. Auch Durchfall und Blähungen können vorkommen, wenn dein Stubentiger Milch bekommt. Extra hergestellte Katzenmilch ist zwar laktosefrei, enthält aber viel Fett und damit viele (unnötige) Kalorien. Um Übergewicht vorzubeugen, sollte auch Katzenmilch nur als gelegentlicher Snack angeboten werden. Für die tägliche Flüssigkeitsversorgung ist Wasser völlig ausreichend.

Irrtum 2: „Katzen wissen genau, wieviel sie fressen müssen.“

Es stimmt: Katzen sind wählerisch. Da sie einen kleinen Magen haben, fressen sie außerdem oft nicht die ganze Futterration auf einmal. Ein stets gefüllter Napf, aus dem sich deine Katze nach Belieben bedienen kann, ist dennoch keine gute Idee. Denn nicht ohne Grund leidet etwa jeder zweite Stubentiger an Übergewicht. Vor allem Wohnungskatzen nehmen durch zu viel Futter bei zu wenig Bewegung rasch zu. Noch stärker sind kastrierte Vierbeiner betroffen: Durch die hormonelle Veränderung steigt der Appetit, während der Energiebedarf sinkt. Wird die Fütterungsmenge nicht angepasst, ist Übergewicht die Folge.

Es ist also wichtig zu wissen, welche Futtermenge deine Katze pro Tag benötigt. Diese teilst du am besten auf mehrere kleinen Rationen auf – das kommt dem natürlichen Fressverhalten am nächsten und ist gut für die Verdauung deiner Samtpfote. 

Ein Hund und eine Katze liegen nebeneinander auf dem Boden und man sieht die Hand von einem Menschen, die den beiden Futter anbietet.Ein Hund und eine Katze liegen nebeneinander auf dem Boden und man sieht die Hand von einem Menschen, die den beiden Futter anbietet.

Irrtum 3: „Katzen können auch mit Hundefutter gefüttert werden“

Leben Hund und Katze in einem Haushalt, wäre es praktisch, beide mit demselben Futter zu füttern. Für deine Katze könnte das aber fatale Folgen haben – denn sie braucht eine ganz andere Nährstoffzusammensetzung als dein Hund. Katzen benötigen mehr tierische Proteine und mehr Fette als Hunde und auch eine andere Menge und Zusammensetzung an Mineralstoffen und Vitaminen. Während Hunde auch mit pflanzlichem Eiweiß überleben können, ist für deine Katze die Zufuhr der Aminosäure Taurin essenziell. Außerdem enthält Katzenfutter mehr Feuchtigkeit als Hundefutter, da Katzen den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarf aus der Nahrung decken. Daher gilt bei der Futterwahl: Jedem das seine!

Irrtum 4: „Katzen brauchen kein Fleisch.“

Vegane Ernährung ist bei uns Menschen im Trend. Warum also nicht auch bei der Samtpfoten-Fütterung auf tierische Rohstoffe verzichten? Die Antwort ist einfach: Weil deine Katze Fleisch zum Überleben braucht. Als Fleischfresser ist der gesamte Stoffwechsel deiner Katze auf die regelmäßige Zufuhr von tierischem Protein ausgelegt. Pflanzliche Proteine haben für Katzen nur eine geringe Bioverfügbarkeit, das heißt: sie können sie nur in geringen Mengen verwerten. Außerdem können Katzen die lebenswichtige Aminosäure Taurin nicht selbst produzieren, sondern nur aus dem Verzehr von tierischem Gewebe gewinnen. Fleisch von Säugetieren und Geflügel sowie Fisch ist die natürliche Nahrungsgrundlage deiner Katze. Zusätzlich tragen kleine Mengen Ballaststoffe, Öle und Mineralien zu einer funktionierenden Verdauung und einem gesunden Stoffwechsel bei. Eine artgerechte Katzenernährung ohne Fleisch ist unmöglich. 

Eine Katze steht am Boden und sieht nach oben zu einem Holzbrett auf dem Fleisch liegt.Eine Katze steht am Boden und sieht nach oben zu einem Holzbrett auf dem Fleisch liegt.

Irrtum 5: „Auch günstiges Katzenfutter muss Standards erfüllen und ist damit gut für deine Katze.“

Auch wenn es schön wäre: So einfach ist es leider nicht. Bei Kontrollen von Futtermitteln werden nur die im Futter enthaltenen Vitamine und Nährstoffe überprüft, nicht aber die Qualität der verwendeten Rohstoffe. Da Tiernahrung per Gesetz nicht als Lebensmittel gilt, sind die Kriterien dafür weit weniger streng. So landen auch Futtermittel minderer Qualität im Regal. 

Hochwertiges Fleisch von Tieren aus guter Haltung ist teuer. Doch genau das ist es, was deine Katze vorwiegend fressen sollte, um richtig mit Nährstoffen versorgt zu werden. Katzenfutter kann nur dann günstig verkauft werden, wenn die Produzenten bei den verwendeten Rohstoffen sparen. Billiges Katzenfutter enthält meist sogenannte „tierische Nebenerzeugnisse“, also minderwertige Schlachtabfälle, und (zu) viel Getreide. Damit es deiner Katze trotzdem schmeckt und für uns Menschen ansprechend aussieht, werden dem Futter dann noch Farb- und Geschmacksstoffe zugesetzt. All das spart Geld in der Herstellung – auf Kosten der Gesundheit deiner Katze. 

Aber: Ein hoher Preis allein ist kein Qualitätskriterium! Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe auf der Verpackung ist immer wichtig, um gutes Futter von schlechtem zu unterscheiden!

Irrtum 6: „Selbstgekochtes Futter ist das Beste für Katzen.“

Wer seine Katze liebt, möchte nur das Beste für sie. Was liegt da näher, als täglich selbst und frisch zu kochen? Wenn du auf Fertigfutter verzichten willst, musst du dich allerdings intensiv mit den Grundlagen der Katzenernährung auseinandersetzen. Stellst du das Menü deiner Katze rein nach Gefühl zusammen, kann dein Plan schnell nach hinten losgehen. Denn du musst sicherstellen, dass das tägliche Futter den Nährstoffbedarf deiner Katze deckt. Dazu musst du einerseits die benötigte Menge an Nährstoffen, andererseits die Inhaltstoffe der verwendeten Nahrungsmittel kennen. Gerade zu Beginn geht es nicht ohne genaues Abwägen der einzelnen Bestandteile, damit du dich bei den Mengen nicht verschätzt.  

Wichtig ist außerdem, bei der Zusammensetzung des Futters auf Ausgewogenheit zu achten. Fleisch, Gemüse, Öle und Mineralstoffe müssen im passenden Verhältnis in deinen Menüs enthalten sein. Wenn du keine Innereien verwenden möchtest, sind Mineralstoff-Mischungen die nötige Alternative.

Wie du siehst: Für deine Katze zu kochen ist eine eigene Wissenschaft. Traust du dir das im Alltag nicht auf Dauer zu, ist es sinnvoller, auf hochwertiges Fertigfutter zurückzugreifen. Verantwortungsvolle Hersteller arbeiten mit Expert*innen zusammen, die sicherstellen, dass das Katzenfutter alles enthält, was dein Stubentiger täglich braucht. 

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